Schlusspfiff in Herkenrath.
Starting-Aufbauspieler #4, Christian „Pille“ Cordts, sinkt zu Boden, bleibt auf den Knieen liegen, vergräbt den Kopf zwischen den ausgestreckten Armen.
Sein Team-Kollege #12, Konstantin „Gefühlsausbruch“ Berghaus, bohrt seine Fäuste in die Hüfte und starrt die Hallenwand an.
Was war passiert???
Die Herkenrather Löwen empfingen die Mitstreiter aus Sechtem zu einem packenden Bezirksliga-Spiel. Die Gäste rissen das Spiel sofort an sich. Schnell und treffsicher eroberten sie sich das erste Viertel mit 18:24. So hieß es jetzt für die Grünen, dem Rückstand hinterherlaufen, nicht größer werden lassen, sich herankämpfen, keine Unkonzentrietheiten zulassen, beißen, keinen Ball verloren geben, die eigene Stärke – an diesem Tag wieder ganz klar am gegnerischen Brett über die Big-Men – suchen und ausnutzen, beherzt verteidigen, für die Team-Kollegen einzustehen… das alles hat das Team von Coach Markus Abels getan, die komplette restliche Spielzeit lang und wie er nach der Begegnung sagte, „mit einer Leidenschaft, die mir den größten Respekt abverlangt.“
Dann, endlich, Spielminute 39, Angriff wieder unters Brett über den Center, Dribbling, Absprung, Wurf… … … … … … … DRIN!!!!! Die Hausherren gehen erstmals nach der 3. Spielminute wieder in Führung mit 82:80. Was für ein Kraftakt, was für ein Aufwand, was für ein Fight. Und jetzt…: belohnt.
Die Antwort-Offensive des Gegners, auch drin, wieder Ausgleich.
Die nächste Offensive der Löwen, erfolglos, Rebound bei Sechtem, Gegenanriff, Foul, zwei Freiwürfe für die Gäste, der erste… verlegt, der zweite… auch weg.
Rebound für Grün, Angriff, Dreier-Versuch… … … … … der Ball fliegt… … … … … sieht gut aus… … … … … sieht richtig gut aus… … … … … DRIN!!!!!!!!!!!!!!!
Es steht 85:82 für die 3. Herren. Noch 60 Sekunden.
Die Antwort aus Sechtem kommt, erste Welle erfolglos, aber Offensiv-Rebound, zweite Welle, Zug zum Korb, Foul, zwei Freiwürfe, beide drin. Macht nix, es steht trotzdem noch 85:84.
Auszeit Löwen, noch 28 Sekunden. Der Coach will den Sack zumachen, entscheidet sich für Einwurf in der gegnerischen Hälfte. Zu groß ist inzwischen die Übermacht der Big-Men in der Zone der Gäste. Alles läuft nach Plan, Aufbau zum Flügel, Flügel passt zum Center, Center zum Korb… … … nicht drin!
Rebound beim Gegner. Noch 8 Sekunden und immer noch einen Punkt vorne, Angriff, die grüne Defense steht und läßt 6 Sekunden lang keine Abschluss-Möglichkeit zu. Dann der letzte Pass des Spiels, halb rechts an die Dreier-Linie, der ist etwas freier, die Zeit drängt, … … ZWEI … … … EINS … … … der Spieler springt und wirft, der Ball verläßt die Hand, danach kommt der Schlusston, während der Ball in Richtung Löwen-Korb fliegt, wünscht sich Coach Markus „Leichtgewicht“ Abels ein paar Flügel, um zum Ball zu fliegen und ihn mit den Zähnen zu zerfetzen. Dieser Wunsch bleibt unverständlicherweise unerfüllt und der Ball fliegt weiter und trifft – zum Glück (!!!) nur vorne auf den Ring, der Ball springt aber spitzwinklig hoch, titscht hinten ans Brett, fällt, … … … der wird doch wohl … … … der wird doch wohl jetzt … … … nicht doch noch … … … doch.
Er tut es. Er fällt durch den Korb. Erfolgreicher Dreier. 85:87 für Sechtem.
Das war passiert.